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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Südamerikanische Frucht Camu-Camu: Das macht die Beere zum Superfood
Kleine Beere, große Wirkung: Der Camu-Camu wird eine Vielzahl an positiven Effekten zugesprochen. Sie gehört zu den Früchten mit dem weltweit höchsten Vitamin-C-Gehalt und ist bei den indigenen Völkern schon lange beliebt. Was ist ihr Geheimnis?
Kennen Sie schon das Superfood Camu-Camu (Myrciaria dubia)? Die kleine Beere ist im Amazonasgebiet beheimatet und voll von Vitaminen und wichtigen Mineralstoffen. Indigene Völker im südamerikanischen Regenwald nutzen die Camu-Camu schon lange als Heilpflanze und schreiben dem Myrtengewächs eine belebende sowie entzündungshemmende Wirkung zu.
Wie schmeckt die Camu-Camu?
Camu-Camu-Beeren sind durchschnittlich drei Zentimeter groß, das Fruchtfleisch ist gelblich und hat eine fleischige, weiche Konsistenz. Sie haben meist zwei Kerne. Reife Früchte sind rotbraun bis dunkellila, den höchsten Vitamin-C-Gehalt haben aber noch nicht ganz ausgereifte, grün-rote Früchte.
Die Beeren haben einen sehr sauren Geschmack und werden meist nicht pur gegessen, sondern mit einem süßen Saft gemischt.
Inhaltsstoffe: Was steckt in der Camu-Camu-Beere?
Sie ist eine wahre Vitaminbombe: Schon eine kleine Portion der Camu-Camu deckt den gesamten Tagesbedarf an Vitamin C. In 100 Gramm der Beere stecken etwa zwei Gramm Vitamin C – so viel wie in etwa 20 großen Orangen.
Damit zählt sie zu den Früchten mit dem höchsten Vitamin-C-Gehalt, selbst die Acerola (1,7 Gramm pro 100 Gramm) kommt nicht an sie heran. Darüber hinaus enthalten die Beeren Vitamin B1, B2 und B3 sowie Beta-Carotin und Mineralstoffe wie Aminosäuren, Zink, Kalium, Kalzium, Eisen und Phosphor.
Wirkung der Camu-Camu
Dank ihres hohen Vitamin-C-Gehalts unterstützt die Camu-Camu das Immunsystem im Kampf gegen Erkältungen oder Grippe. Sie soll außerdem belebend wirken und somit bei Müdigkeit und Erschöpfung, unter anderem auch bei depressiven Verstimmungen, helfen.
Ebenso soll sie Haut, Gelenke und Muskeln stärken und die Verdauung regulieren. Wissenschaftliche Studien, die diese Wirkungen tatsächlich belegen, stehen aber noch aus.
In einer Studie an Mäusen fanden kanadische Forscher heraus, dass die Camu-Camu beim Abnehmen helfen könnte. Denn Mäuse, die mit Camu-Camu-Extrakt gefüttert wurden, nahmen nicht so schnell zu wie Artgenossen, die den Extrakt nicht bekamen. Allerdings muss noch untersucht werden, ob dieser Effekt auch beim Menschen auftritt und welche Inhaltsstoffe dafür verantwortlich wären.
Wie nimmt man die Camu-Camu-Beere zu sich?
Da die Früchte hierzulande nur sehr selten frisch erhältlich sind, gibt es sie im Handel in Pulverform oder als Kapseln zu kaufen. Die Kapseln sind als Nahrungsergänzungsmittel einzunehmen. Das Pulver kann pur verzehrt oder Säften, Smoothies, Soßen, Joghurt und Müsli hinzugefügt werden. Es schmeckt eher herb.
Das Pulver können Sie auch in einem fruchtigen Dressing verwenden. Dafür benötigen Sie folgende Zutaten:
- 2 EL Olivenöl
- 1 TL Apfelessig
- 1 TL Dijon-Senf
- 2 TL Ahornsirup
- 1 TL Camu-Camu-Pulver
Zubereitung:
Vermischen Sie die Zutaten und schmecken Sie das Ganze mit Salz und Pfeffer ab. Das Dressing passt perfekt in sommerliche Salate oder zu Ofengemüse.
Heimische Alternativen zur Camu-Camu
Beim Kauf ist es wichtig, auf ökologischen und nachhaltigen Anbau zu achten: Pulver sind oft mit künstlichen Zusätzen versehen, um sie günstiger zu machen. Die steigende Nachfrage in Europa führt in Ländern wie Peru, Venezuela oder Brasilien oft zu extremem Raubbau und bedroht den wilden Camu-Camu-Baum, daher sollten Sie nur extra angebaute Camu-Camu kaufen. Außerdem haben die Beeren meist lange Transportwege hinter sich, bevor sie bei uns im Regal landen.
Wer sich um Ökobilanz, Nachhaltigkeit und Preis sorgt, kann zu heimischen Früchten wie Sanddorn, Hagebutten oder schwarzen Johannisbeeren greifen, die ebenfalls einen hohen Vitamin-C-Gehalt haben.